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CAPITULUM XVII.

 

Quod muliere fimbriam Domini tangente virtus de illo exibat; et quod virtutis nomine Spiritus sanctus appellatur, qui ab ipso procedit.

 

Anselmus Havelbergensis episcopus dixit: « Audi et intende quid Filius dixerit de muliere quae fluxum sanguinis patiebatur, et quae tetigit fimbriam vestimenti eius, et sanata est: Tetigit me aliquis, ego enim sensi virtutem de me exisse (Luc. VIII, 46.) Hic virtutis nomine appellari Spiritum sanctum, clarum est, quod ex eo loco patenter cognoscitur, angelo docente, ubi ad Mariam dixit: Spiritus sanctus superveniet in te, et virtus Altissimi obumbrabit tibi (Luc. I, 35). Cum enim praemisisset angelus : Spiritus sanctus superveniet in te; competenter subiunxit; Et virtus Altissimi obumbrabit tibi: ut videlicet ostenderet quod Spiritus sanctus sit idem quod virtus Altissimi.

 

Et ipse Dominus promittens eum discipulis, ait: Vos autem sedete in civitate, quoadusque induamini virtute ex alto (Luc. XXIV, 49). Et iterum: Accipietis, inquit, virtutem Spiritus sancti supervenientis in vos, et eritis mihi testes (Act. I, 8). De hac virtute credendus est dicere evangelista: Virtus de illo exibat, et sanabat omnes (Luc. VI, 19). Manifestum est itaque Spiritum sanctum et de Filio procedere, nisi forte id quod luce clarius est, oculis sponte clausis videre nolis, et Scripturam clamantem et se tibi ingerentem surdis auribus sponte velis non audire. »

 

Nechites archiepiscopus Nicomediae dixit: « Si ergo de Patre et Filio, sicut tu affirmas, procedit Spiritus sanctus, cur Filius dixit: De Patre procedit (Ioan. XV, 26), et de processione eius a seipso tacuit? »

 

Anselmus Havelbergensis episcopus dixit: « Cur putas, nisi quemadmodum ad Patrem solet referre quod ipsius est, de quo et ipse est? Unde et illud est quod ait: Mea doctrina non est mea, sed eius qui misit me (Ioan. VII, 16). Si igitur sic intelligitur eius doctrina, quam tamen dicit non suam, sed Patris, quanto magis illic intelligendus et de ipso procedere Spiritus sanctus, ubi sic ait: De Patre procedit, ut non diceret: De me non procedit?

 

A quo autem habet Filius ut sit Deus, est enim de Deo Deus, ab illo habet utique, ut etiam de illo procedat, Spiritus sanctus, ac per hoc Spiritus sanctus, ut etiam de Filio procedat, sicut procedit de Patre, ab ipso habet Patre. Quod etiam convenienter et manifeste insinuantur in Evangelio, ubi ait: Quem ego mittam vobis a Patre (Ioan. XII, 16); ostendens Spiritum sanctum et Patris esse et Filii. Qui etiam cum dixisset, Quem mittet Pater (ibid.), addidit in nomine meo; non tamen dixit: Quem mittet Pater a me, quemadmodum dixit: Quem ego mittam vobis a Patre.

 

Videlicet ostendens quod totius divinitatis, vel si melius dici potest, deitatis principium Pater est, qui et auctor generationis et processionis est. Qui ergo procedit a Patre et Filio, recte ad eum refertur a quo natus est Filius. Est ergo Spiritus sanctus virtus Altissimi, Patris scilicet; est et virtus Filii, qui et ipse Altissimus est: et quoniam amborum est, ab ambobus etiam procedere recte credendus est, quia sicut non unius eorum, sed amborum est communio, ita non ab uno eorum, sed ab ambobus est eius processio. »

 

 

Nechites archiepiscopus Nicomediae dixit: « Confitemur quod Spiritus sanctus amborum est, habemus quippe ipsum Dominum dicentem: Non enim vos estis qui loquimini, sed Spiritus Patris vestri qui loquitur in vobis (Matth. X, 20). Habemus et Apostolum diceutem: Si Spiritus eius qui suscitavit Iesum ex mortuis, habitat in vobis (Rom. VIII, 11); hic nempe spiritum Patris intelligi voluit. Item Apostolus: Misit, inquit, Deus Spiritum Filii sui in corda nostra clamantem: Abba Pater (Galat. IV, 6). Et alio in loco: Quisquis Spiritum Christi non habet, hic non est eius (Rom. VIII, 9).

 

Propter haec itaque et multa alia testimonia quibus instruimur, bene, sicut dixi, confitemur Spiritum sanctum qui in Trinitate tertia persona est, Patris esse et Filii: nec tamen ab utroque eam procedere fateri audemus, quia fortasse aliud est eum a Patre esse, et aliud est eum procedere. »

 

Kapitel 17

 

Die heilende Kraft ging vom Herrn aus, als er eine Frau an der Kleidung berührte und es war der heilige Geist, der mit dem Namen der heilenden Kraft, die von ihm ausging, bezeichnet wurde.

 

Anselm von Havelberg sagte: Höre und richte deinen Geist auf das, was der Sohn zu jener Frau sagte, die an Blutfluss litt, die er mit dem Saum seines Kleides berührte und die geheilt wurde: "Es berührte mich jemand, denn ich spürte eine Kraft von mir ausgehen." Es ist klar, dass mit dem Ausdruck 'Kraft' der Heilige Geist benannt wird, das geht offen aus jener Stelle hervor, wo der verkündende Engel zu Maria sagt: "Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten" Wenn nämlich der Engel verkündet: 'Der Heilige Geist wird über dich kommen', fügt er passend hinzu: 'Und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten' Dieses zeigt nämlich, dass der Heilige Geist dasselbe ist wie die Kraft des Höchsten.

 

 

Und der Herr verspricht seinen Schülern und sagt: "Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerüstet werdet mit Kraft aus der Höhe." Und außerdem: "Aber ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein" Es ist anzunehmen, dass es diese Kraft ist, von der der Evangelist sagt: "Denn es ging Kraft von ihm aus, und er heilte sie alle." Es ist deshalb offensichtlich, dass der Heilige Geist vom Sohn ausgeht, wenn du nicht vor dem, was heller als das Licht ist, selber die Augen verschließt, weil du es nicht sehen willst und die Schrift nicht hören willst, die schreit und die auf deine von dir verschlossenen Ohren schlägt.

 

Niketas von Nikomedien sagte: Wenn also, wie du behauptest, der Heilige Geist vom Vater und vom Sohn ausgeht, warum sagt dann der Sohn: "Er geht vom Vater aus" und über den Ausgang von ihm schweigt er?

 

Anselm von Havelberg sagte: Warum glaubst du, ist das so, wenn nicht deshalb, weil gewöhnlich das, was von ihm ist, ebenfalls vom Vater ist, von dem er ja stammt? Deshalb hat er gesagt: "Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat." Wenn man also seine eigene Lehre so verstehen soll, dass er sagt, sie ist nicht von ihm, sondern vom Vater, um wie viel mehr sollte man dann verstehen, dass der Heilige Geist auch von ihm ausgeht, wenn er sagt: 'Er geht vom Vater aus' und nicht sagt: 'Von mir geht er nicht aus'?

 

Woher aber der Sohn stammt, das ist Gott, er ist nämlich Gott von Gott. Von ihm hat er jedenfalls auch die Tatsache, dass der Heilige Geist von ihm ausgeht. Dass der Heilige Geist auch vom Sohn ausgeht, so wie er auch vom Vater ausgeht, hat er nämlich vom Vater. Dies wird auch eindringlich und auf angemessene und deutliche Weise im Evangelium beschrieben, wo es heißt: "Den ich euch vom Vater schicke." Das zeigt, dass der Heilige Geist vom Vater und vom Sohn ist. Wenn er auch sagt: "Den der Vater schickt", dann fügt er hinzu: 'In meinem Namen' und sagt trotzdem nicht: 'den der Vater von mir schickt', wenn er sagt: "Den ich euch vom Vater schicke.“

 

Dies zeigt ganz deutlich, dass der Vater der erste der gesamten Göttlichkeit, oder um es vielleicht besser zu sagen, der gesamten Gottheit ist, und er ist auch der Ursprung der Zeugung und des Ausganges. Wer also vom Vater und vom Sohn ausgeht, stammt zu Recht von dem, der den Sohn gezeugt hat. Der Heilige Geist ist also von der höchsten Kraft, dem Vater nämlich und von der Kraft des Sohnes, der selbst von der höchsten Kraft ist: und weil er ja von beiden ist, muss man richtigerweise auch glauben, dass er von beiden ausgeht, weil er so nicht nur einem, sondern beiden gemeinsam ist, so wie er nicht nur von einem der beiden, sondern von beiden ausgeht.

 

Niketas von Nikomedien sagte: Wir geben zu, dass der Heilige Geist von beiden ist, denn wir haben das Wort der Herrn selbst, der sagt: "Nicht ihr seid es, die reden, sondern der Geist des Vaters ist es, der in euch redet." Auch haben wir den Apostel, der sagt: "Wohnt aber der Geist dessen in euch, der Jesus von den Toten erweckte." Hier allerdings will er, dass man versteht, dass der Geist vom Vater kommt. Derselbe Apostel: "Sandte Gott aber den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, der rufen lässt: Abba, Vater." und woanders: "Hat aber einer den Geist Christi nicht, so gehört er nicht zu ihm."

 

 

Deswegen und wegen vieler anderer Beweise, die uns belehren, sind wir überzeugt, wie ich gesagt habe, dass der Heilige Geist vom Sohn und vom Vater ist. Trotzdem wagen wir es nicht, zuzugeben, dass der vom beiden ausgeht, weil es vielleicht etwa anderes ist, vom Vater zu sein, als von ihm auszugehen.

<-- 16. Kapitel