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CAPITULUM XI

 

Quod in quinto statu Ecclesiae animae sanctorum sub altare Dei clamant: Usquequo, Domine, sanctus et verus, non vindicas sanguinem nostrum de his qui habitant in terra, etc.

 

Et cum aperuisset sigillum quintum, vidi subtus altare animas interfectorum propter verbum Dei, et propter testimonium quod habebant, et clamabant voce magna, dicentes: Usquequo, Domine, sanctus et verus, non vindicas sanguinem nostrum de his qui habitant in terra? Et datae sunt Ulis singulae stolae albae, et dictum est illis, ut requiescerent tempus adhuc modicum, donec impleantur conservi eorum et fratres eorum qui interficiendi sunt sicut et illi (Apoc. VI, 9-11). Iste est quintus status Ecclesiae. Laboravit Ecclesia in persecutione, et crevit in patientia: laboravit in haereticorum subtili fallacia, et crevit in sapientia: laboravit in falsis fratribus et hypocritis, et crevit in tolerantia. Nunc autem animae sanctorum, quae subtus altare, qui est Christus, fuso sanguine meruerunt iam requiescere, videntes tam infinitas laborantis Ecclesiae miserias, magna quasi compassionis voce pro ea clamant: Usquequo, Domine, non vindicas sanguinem nostrum, et caetera quae ibi sequuntur, pertinentia ad quintum statum Ecclesiae.

 

11. Kapitel

 

Im fünften Stadium der Kirche schrieen die Seelen der Heiligen unter dem Altar Gottes aus: „Herr, du Heiliger und Wahrsager, wie lange rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen“, etc.

 

„Und als es das fünfte Siegel auftat, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die erwügt waren um des Wortes Gottes willen und um des Zeugnisses willen, das sie hatten. Und sie schrieen mit großer Stimme und sprachen: Herr, du Heiliger und Wahrsager, wie lange rächst du nicht unser Blut an denen, die auf der Erde wohnen. Und ihnen wurde gegeben einem jeden ein weißen Pferd, und ward zu ihnen gesagt, dass sie ruhten noch eine kleine Zeit, bis dass vollends dazukämen ihre Mitknechte und Brüder, die auch sollten noch getötet werden gleich wie sie.“ Das ist der fünfte Zustand der Kirche. Die Kirche hat an der Verfolgung gelitten und ist in der Ausdauer gewachsen; sie hat an der spitzfindigen Täuschung durch die Häretiker gelitten und ist in ihrer Weisheit gewachsen; sie litt an den falschen Brüdern und der Heuchelei und wuchs in ihrer Duldsamkeit. Die Seelen der Heiligen, die sich unter dem Alter, der Christus ist, befanden und ihr Blut vergossen haben, verdienten nun Ruhe. Mit großer gleichsam für sie mitleidender Stimme riefen sie aus: „Herr, wie lange rächst Du nicht unser Blut…“ und der Rest der Passage, die sich auf das fünfte Stadium der Kirche bezieht.

<-- 10. Kapitel