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CAPITULUM  XVIII.

 

Quod fermentum in divina Scriptura nusquam in bono accipitur; et quod minus est habile ad tractandum caute.

 

Proinde in omni divina Scriptura fermentum tuum nusquam invenitur in bona significatione acceptum, sicut nostrum azyma. Unde Dominus in Evangelio Lucae (cap. XII, 1): Altendite, inquit, a fermento Pharisaeorum, quod est hypocrisis. Item in Evangelio secundum Matthaeum (Matth. XVI, 6): Intuemini et cavete a fermento Pharisaeorum et Sadducaeorum. Item in Evangelio secundum Marcum (cap. VIII, 15): Cavete a fermento Pharisaeorum et a fermento Herodis. Et Apostolus: Expurgate vetus fermentum, ut sitis nova conspersio, sicut estis azymi. Etenim Pascha nostrum immolatus est Christus. Itaque epulemur, non in fermento malitiae et nequitiae, sed in azymis sinceritatis et veritatis (I Cor.  v, 7).

 

Praeterea si recte consideres, nequaquam ita habile est ad tractandum cum reverentia tuum fermentum, sicut azyma nostrum, quod nobis per Moysen, qui fidelis erat in tota domo Dei, et qui omnia ordinavit ad exemplar eorum quae vidit in monte, et per ipsum landem Christum traditum; quoniam fermentatum quando tractatur, et quando frangitur, et quando distribuitur, facillime in plures micas solvitur, et nequaquam tam caute, nec omnino sine negligentia, sicut oportet, custodiri potest. Et quoniam minima, ut ita dixerim, micae particula verum et integrum corpus Domini est, si cui quantumlibet parva negligentia super hoc contigerit, gravem Domini maledicitionem incurrit, sicut scriptum est: Maledictus homo qui opus Dei sui negligenter fecerit (Ier. XLVIII, 10).

 

Caeterum nostrum azyma tam in Veteri quam in Novo Testamento electum a Deo Patre, et probatum et consecratum a Deo Filio sanctissima sui corporis consecratione solidum est, sincerum est, ratum est, immaculatum est, incorruptum est, cavernosum non est, inflatum non est, molle non est, in micas minimas facile non solvitur; sed per omnem modum tractabile est, et ad consecrandum et ad frangendum, et ad distribuendum cum omni cautela habilissimum.

 

Quod etiam apud religiosos Latinos per manus diaconorum, et ex electis granis, et ex mundissima simila in sacrario ad futuram hostiam cum decantatione psalmodiae reverenter praeparatur, et sub diligenti custodia usque ad tempus sacrificii reservatur. Considerata itaque ratione et auctoritate, et ipsius sacramentalis hostiae congrua habilitate, patenter omnibus Graecis per Orientem habitantibus constare debet, quod potius utendum sit azymo quam fermentato.

 

18. Kapitel

 

Gesäuertes Brot wird in der Heiligen Schrift nirgends für gut gehalten. Es ist außerdem weniger für die aufmerksame Handhabung geeignet.

 

Deswegen kann in sämtlichen göttlichen Schriften euer gesäuertes Brot nirgends in einer positiven Bedeutung gefunden werden, so wie unser ungesäuertes Brot. Daher der Herr im Lukasevangelium: "Hütet euch, sagte er, vor dem Sauerteig der Pharisäer, das ist die Heuchelei." Ebenso im Matthäusevangelium: "Sehet zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer." Ebenso im Markusevangelium: "Sehet euch vor vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes." Und der Apostel: "Darum feget den alten Sauerteig aus, auf dass ihr ein neuer Teig seid, gleichwie ihr ungesäuert seid. Denn wir haben auch ein Osterlamm, das ist Christus, für uns geopfert. Deshalb lasst uns essen, nicht im Sauerteig der Bosheit und Schalkheit, sondern in dem Süßteig der Lauterkeit und Wahrhaftigkeit."

 

 

Außerdem, wenn du es recht betrachtest, eignet sich euer gesäuertes Brot keineswegs zur respektvollen Behandlung wie unser ungesäuertes Brot. Denn das wurde uns bereits durch Moses übermittelt, der im ganzen Haus Gottes treu war und alles ordnete nach dem Vorbild dessen, was er auf dem Berg sah und was ihm durch Christus anvertraut worden war: Das gesäuerte Brot, wenn es berührt wird, wenn man es bricht und verteilt, löst sich leicht in viele Körnchen auf. Auch kann es keineswegs so vorsichtig und ohne Nachlässigkeit aufbewahrt werden, wie es nötig wäre. Und weil ja, wie ich gesagt habe, das kleinste Körnchen ein Teil des tatsächlichen und unversehrten Körpers des Herren ist, begeht jeder, der ihm gegenüber auch nur die geringste Nachlässigkeit walten lässt, eine Beleidigung des Herrn, so, wie es geschrieben steht: "Verflucht sei, wer des Herrn Werk lässig tut."

 

Außerdem wurde unser ungesäuertes Brot, sowohl im Alten wie auch im Neuen Testament von Gottvater ausgewählt und von Gottsohn geprüft, geweiht und ist zur Weihe seines allerheiligsten Körpers bewährt, es ist rein, sicher, unbefleckt, unverdorben, nicht durchlöchert, nicht aufgeblasen, nicht weich, es löst sich nicht leicht in kleinste Körnchen auf, sondern ist auf jede Weise handhabbar und mit aller Vorsicht zur Weihe geeignet ist, sowie zum brechen und zum verteilen.

 

 

 

Bei den religiösen Lateinern werden die zukünftigen Hostien durch die Hände der Diakone aus ausgesuchten Körner und dem saubersten Semmelmehl unter der Begleitung von Psalmengesängen in der Sakristei vorbereitet und unter sorgfältiger Bewachung bis zur Zeit des Opfers aufbewahrt. Betrachtet man deshalb die vernünftigen Gründe, die angeführten Autoritäten und die passende Handhabbarkeit bei der Herstellung der Hostien, muss es für alle Griechen, die im Osten wohnen feststehen, dass eher ungesäuertes als gesäuertes Brot zu verwenden ist.

 

<-- 17. Kapitel