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CAPITULUM VII

 

Quod Graeci dicunt tres patriarchales sedes aliquando fuisse sorores, inter quas Romanae Ecclesiae primatum non negant.

 

« Primatum Romanae Ecclesiae, quem tam excellentem mihi proponis, ego non nego, neque abnuo, siquidem in antiquis nostrorum historiis hoc legitur, quod tres patriarchales sedes sorores fuerant, videlicet Romana, Alexandrina, Antiochena, inter quas Roma eminentissima sedes imperii primatum obtinuit, ita ut prima sedes appellaretur, et ad eam de dubiis causis ecclesiasticis a caeteris omnibns appellatio fieret, et eius iudicio ea quae sub certis regulis non comprehenduntur, diiudicanda subiacerent.

 

Ipse tamen Romanus pontifex, nec princeps sacerdotum, nec summus sacerdos, aut aliquid huiusmodi, sed tantum primae sedis episcopus vocaretur. Nam  et Bonifacius tertius, natione Romanus, urbis Romanae episcopus, ex Patre Ioanne, obtinuit apud Phocam principem ut sedes apostolica beati Petri apostoli caput esset omnium Ecclesiarum, quia Constantinopolitana tunc temporis se primam omnium scribebat propter translatum imperium.

 

 

Verumtamen ne vel Romanus pontifex, vel Alexandrinus, vel Antiochenus aliquid in suis Ecclesiis docerent vel instituerent, quod vel a fide, vel  aliorum  concordia discreparet, et ut omnes unum dicerent et praedicarent, statutum est quod duo legati in fide et sana doctrina eruditi a Romana Ecclesia semper milterentur, quorum alter Alexandrino, alter Antiocheno patriarchae assisterent, qui eos in anologio stantes, et publice de fide praedicantes diligenter observarent. imiliter duo ab Alexandria mitterentur, quorum alter Romano pontifici, alter Antiocheno in idem opus assisterent. Item ab Antiochia duo mitterentur, quorum alter Romano pontifici, alter Alexandrino pontifici in idem opus assisterent.

 

 

Et ita quidquid in una istarum Ecclesiarum praedicaretur, quod Catholicum esset, auctoritate et testimonio aliarum confirmaretur: si quid vero forte contrarium fidei, et dissonum cummunioni,  et alienum a veritate apud aliquam istarum Ecclesiarum diceretur, legati aliarum fraterna charitate ac humili monitione hoc corrigerent; et si quidem corrigere non possent, et  ille tanquam temerarius, et de se praesumeas, errorem suum contentiose defendere vellet, statim per eosdem legatos ad aliarum sororum audicatiam hoc deferretur. Quod si per epistolas canonice missas revocari posset ad concordiam sanae doctrinae, bene esset; sin autem, concilium generale super hoc celebraretur.

 

 

« Quia vero divina voluntate in hanc regiam urbem translatum est imperium, et factum est caput in Oriente, et nova Roma propter auctoritatem imperii nuncupata est, statutum est etiam a centum et quinquaginta episcopis, qui in hac urbe convenerunt, quando beatus Nectarius ordinatus est huius sedis episcopus, damnato Maximo Cynico, qui Apollinaris contagio laborabat; tunc, inquam, statutum est, adnitente piissimo imperatore Theodosio Maiore, quod sicut antiqua Roma propter honorem imperii primatum in causis ecclesiasticis a sanctis Patribus antiquitus obtinuit, ita quoque haec iunior et nova Roma propter dignitatem imperii haberet primatum ecclesiasticum post illam; et sicut secunda Roma, ita et secunda sedes appellaretur et esset, et omnibus Ecclesiis totius Asiae, Thraciae et Ponti praeesset, et causas ecclesiasticas tractaret, et auctoritate propria diffiniret.

 

Itaque legati custodes catholicae fidei, qui prius Romanam, Alexandrinam, Antiochenam Ecclesiam perlustrantes mutua et fraterna observatione fidem custodiebant, destinati sunt in hanc quoque urbem regiam, et similiter hinc ad illos alii legati in idem ministerium destinati sunt, quatenus omnes unum dicerent, et in nullo veritatis dogmate discreparent. »

 

7. Kapitel

 

Die Griechen sagen, dass die drei Patriarchate einst Schwestern waren und leugnen nicht, dass die die römische Kirche unter ihnen die erste war.

 

Den Vorrang der Römischen Kirche, den du mir so ausgezeichnet geschildert hast, verneine ich weder, noch bestreite ich ihn, da ja in unseren alten Geschichten zu lesen ist, dass die drei Patriarchate, also Rom, Alexandria und Antiochia, Schwestern waren, unter denen das herausragende Rom einen Vorrang im Reich innehatte. Es konnte somit das erste Patriarchat genannt werden, das bei zweifelhaften kirchlichen Fragen von allen anderen angerufen werden konnte und deren Meinung zu entscheiden hatte, bei Sachen, die mit den festen Regeln nicht erfasst werden können.

 

Der römische Bischof selbst, sollte jedoch weder der Fürst der Priester genannt werden, noch der höchste Priester, noch irgendetwas anderes dieser Art, sondern nur der Bischof des ersten Patriarchats. Denn auch Bonifazius III., der aus Rom stammt und Bischof der Stadt Rom war, erhielt vom Kaiser Phokas die Zusage, dass das apostolische Patriarchat des Apostel Petrus das Haupt der ganzen Kirche sei, nachdem der von Konstantinopel, wegen der Verschiebung des Reiches, sich selbst als den ersten von allen bestimmt hatte.

 

Aber weder der römische Bischof, noch der alexandrinische, noch der von Antiochia sollten in ihren Kirchen irgendetwas lehren oder vereinbaren, was entweder vom Glauben oder der Eintracht mit den anderen abwich, so dass sie alle dasselbe lehrten und verkündeten. Es gibt ein Gesetz, dass von der Römischen Kirche zwei Gesandte, die im Glauben und in der Heilslehre bewandert sind, von Rom jeweils zu den Patriarchen von Alexandria und Antiochia geschickt werden, um sie zu unterstützen. Diese sollten sorgsam die öffentliche Verkündung des Glaubens überwachen und darauf achten, dass beide im gleichen Verhältnis stehen. Ebenso sollten zwei Gesande von Alexandria jeweils zum römischen Bischof und zum Bischof von Antiochoia geschickt werden, damit sie dort die Kirchen unterstützen. Genauso sollten zwei Gesandte jeweils nach Rom und Alexandria geschickt werden, um dort zu helfen.

 

Und so konnte durch die Billigung und das Zeugnis der jeweils anderen bestätigt werden, dass das, was auch immer in einer dieser Kirchen verkündigt wurde, katholisch sei. Die Gesandten der jeweils anderen Kirchen konnten, wenn denn tatsächlich zufällig etwas gegen den Glauben war, von der gemeinsamen Übereinstimmung abwich oder anders als die Wahrheit irgendeiner dieser Kirchen genannt wurde, dies durch brüderliche Liebe und demütige Ermahnung verbessern und, wenn es nicht möglich war, dies zu verbessern, und jene so unbesonnen und voreingenommen waren, ihren Fehler im Streit zu verteidigen, dieses sofort den anderen Schwestern zu Anhörung übermitteln. Wenn es durch regelmäßig gesandte Briefe möglich war, die Eintracht der Heilslehre wiederherzustellen, war es gut, wenn jedoch nicht, dann wurde ein allgemeines Konzil, was darüber beraten sollte, einberufen. 

 

Das Reich wurde aber durch göttlichen Willen in den Osten verlegt, diese Stadt wurde zur Hauptstadt gemacht und wurde wegen der Macht des Reiches feierlich neues Rom genannt. Deswegen verabschiedeten 150 Bischöfe, die in dieser Stadt zusammenkamen, ein Gesetz. Dies geschah, als der selige Nectarius ein Patriarchat in dieser Stadt schuf, nachdem er Maximus Cynicus, der unter dem schlechten Einfluss Apollinaris’ litt, verbannt hatte. Damals wurde also ein Gesetz gemacht, um das sich der große Kaiser Theodosius bemühte: Ebenso wie Rom, das von den heiligen Vätern einen Ehrenvorrang in allen kirchlichen Fragen seit je her inne hatte, sollte nun auch dieses jüngere und neue Rom, aufgrund der Würde als Reichshauptstadt einen geistlichen Vorrang nach Rom innehaben und so wie es zweites Rom genannt wird, nun auch zweites Patriarchat genannt werden und sein. Dieses sollte allen Kirchen von ganz Asien, Thrakien und dem Schwarzen Meer vorstehen, ihre kirchlichen Probleme behandeln und durch eigene Macht entscheiden.

 

Deshalb wurden die Gesandten, die Wächter des katholischen Glaubens, welche zuerst die Kirchen von Rom, Alexandria und Antiochia gegenseitig besichtigten und durch brüderliche Beobachtung den Glauben bewahrten, nun auch in dieser Königsstadt bestimmt und es wurden ihnen dieselben Aufgaben zugewiesen, wie den anderen, weil ja alles gemeinsam verkündet werden und nichts von der Lehre der Wahrheit abweichen sollte.

 

<-- 6. Kapitel